DFG?f?r­dert Pro­jekt der Uni­ver­si­t?­ten Pa­der­born, Ro­stock &?Mainz zur nach­hal­ti­gen Nut­zung von Son­nen­licht

 |  Forschung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) f?rdert ein gemeinsames Projekt der Universit?ten Paderborn, Rostock und Mainz, bei dem chemische Reaktionen durch den Einsatz von Sonnenlicht umweltvertr?glicher gemacht werden sollen. Es soll damit Antworten auf die Frage liefern, wie trotz immer knapper werdender Ressourcen solche Prozesse auch in Zukunft nachhaltig durchgeführt und dabei gleichzeitig neue Energiequellen nutzbar gemacht werden k?nnen. Das Vorhaben wird im Rahmen des Schwerpunktprogramms ?Licht-kontrollierte Reaktivit?t von Metallkomplexen“ mit knapp 700.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren gef?rdert. Mit dem F?rderinstrument werden aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen von hoher gesellschaftlicher Relevanz durch Konsortien aus ganz Deutschland bearbeitet.

Paderborner Projektleiter ist Prof. Dr. Matthias Bauer. Der Chemiker erkl?rt: ?Sonnenlicht kann dem Klimaschutz nicht nur dadurch dienen, dass es mittels Solarzellen in elektrische Energie umgewandelt wird. Eine direkte Umwandlung der Sonnenenergie in chemische Produkte wie zum Beispiel Wasserstoff ist ein weiteres, wichtiges Standbein für eine nachhaltige Zukunft. Bisher werden für solche photochemischen Reaktionen Stoffe eingesetzt, die auf Edelmetallen basieren. Die Produktion solcher Edelmetalle erzeugt allerdings eine CO2-Emission von 30 Tonnen pro Kilogramm und stellt damit eine deutliche Umweltbelastung dar. Werden Edelmetalle aber durch beispielsweise Eisen ausgetauscht, l?sst sich die Menge an klimasch?dlichem CO2 nahezu vollst?ndig einsparen. Die Herstellung von einem Kilogramm Eisen erzeugt circa zwei Kilogramm CO2.“ Hier setzt das interdisziplin?re Team an. Die Wissenschaftler*innen entwickeln neue Eisenverbindungen, die dazu geeignet sind, Licht in chemisch nutzbare Energie umzuwandeln.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Team einzigartige Methoden ein, mit denen sie die Wirkweise der Eisenverbindungen gezielt verbessern k?nnen. Durch den Einsatz von ultraschnellen R?ntgenblitzen, die nur an wenigen Gro?forschungseinrichtungen weltweit zur Verfügung stehen, erstellen sie z. B. Filme der molekularen Prozesse in den eingesetzten Materialien. Die R?ntgenblitze werden an sogenannten freien R?ntgenlasern erzeugt und sind notwendig, um die Abl?ufe nach der Absorption von Licht in Echtzeit zu filmen. Ein Blitz dieser Art hat die L?nge von einigen Femtosekunden. Zum Vergleich: W?hrend Licht für die Strecke zum Mond eine Sekunde ben?tigt, legt es in einer Femtosekunde nur einen Tausendstel Millimeter zurück. ?Mit der ultraschnellen R?ntgenspektroskopie verfügen wir über ein einzigartiges Werkzeug, um die nachhaltigen Substanzen auf Eisenbasis für die Nutzung von Sonnenlicht zu analysieren und gezielt zu bearbeiten“, so Bauer.

?Grundlagenforschung spielt in dem Projekt eine zentrale Rolle. Insbesondere geht es darum, die Eigenschaften dieser neuen Eisenkomplexe mithilfe eines breiten Spektrums an Methoden zu verstehen und darauf aufbauend zu verbessern", erl?utert Prof. Dr. Stefan Lochbrunner von der Universit?t Rostock. Dort wird das Verhalten der Komplexe bei Bestrahlung mit Licht spektroskopisch mit hoher Zeitaufl?sung untersucht, die Messergebnisse werden dann mit Berechnungen verglichen. ?Gerade die Berechnungen bringen aktuelle Verfahren an ihre Grenzen und verlangen methodische Weiterentwicklungen", erg?nzt Prof. Dr. Oliver Kühn, ebenfalls von der Universit?t Rostock.

?Die fotochemische Nutzung von Licht geh?rt in Zukunft zu den wichtigsten Grundlagen für neue technologische Entwicklungen. Molekulare Metallkomplexe, die wir hier gemeinsam erforschen, bieten ein breites Spektrum an Gestaltungsm?glichkeiten, um diese Entwicklungen voranzutreiben“, sagt Prof. Dr. Katja Heinze, Koordinatorin des DFG-Schwerpunktprogramms von der Johannes Gutenberg-Universit?t Mainz (JGU).

Kontakt

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Prof. Dr. Matthias Bauer

Anorganische Chemie - Arbeitskreis Bauer

Lehrstuhlinhaber - Anorganische Chemie nachhaltiger Prozesse

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