12,5 Millionen Euro für die Zukunft der Mobilit?t: Verbundprojekt setzt auf automatisierten Schienenverkehr in l?ndlichen R?umen

 |  NachhaltigkeitMobilit?tWirtschaftMitteilungLehrstuhl für Dynamik und Mechatronik (LDM)

Mit Schienenmobilit?t Beitr?ge zur einer hochautomatisierten, digitalisierten und nachhaltigen Mobilit?t zu liefern und Schnittstellen zu anderen Verkehrsmitteln neu zu denken – das ist das Ziel des jetzt bewilligten Projektes ?Automatisierter Bahnverkehr als Basis für eine nachhaltige, vernetzte Mobilit?t in l?ndlichen R?umen (enableATO)", an dem Wissenschaftler*innen der Universit?t Paderborn beteiligt sind. Das Projekt wird am RailCampus OWL in Minden angesiedelt. Minden ist damit einer von vier Standorten innerhalb des DZM (Deutsches Zentrum Mobilit?t der Zukunft).

Ein starkes Projektkonsortium aus Hochschulen, Fraunhofer-Einrichtungen der Region und Unternehmen wird in den kommenden drei Jahren Technologien für automatisierte, schienenbasierte Mobilit?tskonzepte voranbringen und Schnittstellen schienengebundener Mobilit?t zu anderen Verkehrstr?gern in l?ndlichen R?umen erforschen und aufzeigen. Fahrerlose Transportsysteme auf der Schiene wie das MONOCAB oder das Zweiwegefahrzeug werden in Minden und im Extertal automatisierten Verkehr auf der Schiene demonstrieren. Ziel ist es, sie danach zeitnah in einem Testregelbetrieb einzusetzen.

?Dies markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger, vernetzter und automatisierter Mobilit?t für die Zukunft und für l?ndliche R?ume, wie in OWL“, so Prof. Dr.-Ing. Stefan Witte, Vizepr?sident für Forschung und Transfer der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) und Projektkoordinator. Die F?rderung von 12,5 Millionen Euro erfolgt durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).
Das Ziel des Projekts ?enableATO“ (übersetzt: Automatisierten Bahnbetrieb erm?glichen) ist die Erm?glichung moderner Ideen für automatisierte Schienenmobilit?t und deren Untersuchung in neuen schienenbasierten Ans?tzen in l?ndlichen R?umen. Im Fokus stehen dabei Technologien im Zusammenhang mit automatisiertem Fahren wie Wahrnehmung durch Sensoren, Zulassungsfragen, intelligente Wartung und die Demonstration der Technologien z.B. im MONOCAB. Parallel dazu werden erste Fragen zur Akzeptanz von Nutzerinnen und Nutzer erforscht und adressiert sowie der Wissenschaftsdialog gest?rkt.

Die Herausforderung der Verkehrssystemtransformation besteht darin, Nachhaltigkeit und Effizienz miteinander zu vereinen. In diesem Kontext spielen Automatisierung, autonomes Fahren, intelligente Verkehrsführung, digitale Konnektivit?t und vernetzte Mobilit?t eine zentrale Rolle. Der RailCampus OWL als Innovationsort für dieses Projekt gibt den neuen Impulsen Raum und leistet dabei einen entscheidenden Beitrag zur Erforschung und Entwicklung neuer automatisierter Mobilit?tsans?tze für eine zukunftsf?hige Bahnmobilit?t als gesellschaftlich relevante Gr??e.

Untersuchung schienengebundener Mobilit?t am RailCampus OWL
 

Der RailCampus OWL bündelt und erweitert Kompetenzen und wird in diesem Projekt Neues schaffen und nutzbar machen. Dort werden verschiedene neue Mobilit?tsans?tze erforscht und demonstriert, beispielsweise zum automatisierten Verkehr mit dem von der TH OWL entwickelten MONOCAB und einem Zweiwegefahrzeug, das an der Hochschule Bielefeld zun?chst für Logistikanwendungen konzipiert wurde und das sowohl auf Schienen als auch auf der Stra?e fahrenkann. Diese Ans?tze zielen darauf, nicht genutzte Bahninfrastrukturen zu reaktivieren und nachhaltig für eine individuellere Mobilit?t auf der Schiene zu nutzen, erfordern aber Automatisierung.

365足彩投注_365体育投注@e Partnerschaft für nachhaltige Mobilit?t
 

Das Projektkonsortium setzt sich aus renommierten Partnern zusammen. Beteiligt sind neben der Universit?t Paderborn die Universit?t Bielefeld, die Hochschule Bielefeld, die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe, die DB Systemtechnik GmbH, W?lfel Engineering GmbH + Co. KG, HARTING Technologiegruppe, Pilz GmbH & Co. KG und die Fraunhofer-Institute IEM (Paderborn) und IOSB-INA (Lemgo). Assoziierte Partner sind WAGO sowie die DB Cargo AG. Gemeinsam bringen die Partner umfassende Expertise und langj?hrige Erfahrung ein, um die Vision einer nachhaltigen, vernetzten und automatisierten Mobilit?t in l?ndlichen R?umen voranzutreiben. Hierzu wird das Projekt enableATO einen wichtigen Beitrag leisten.


Statements der Projektbeteiligten:
 

Prof. Dr.-Ing. habil. Walter Sextro, Lehrstuhl für Dynamik und Mechatronik (LDM), Universit?t Paderborn
?In dem Projekt wird eine intelligente Instandhaltung von Schienenfahrzeugen angestrebt. Diese erm?glicht es potenzielle St?rungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben, sodass eine h?here Betriebssicherheit, weniger Ausfallzeiten und insgesamt geringere Kosten erzielt werden."

PD Dr.-Ing. Sven Wachsmuth, Center for Cognitive Interaction Technology (CITEC), Forschungsinstitut für Kognition und Robotik (CoR-Lab), Universit?t Bielefeld
?Maschinelles Lernen macht es m?glich, den Betrieb kleinerer Schienenfahrzeuge mit Konzepten des autonomen Fahrens neu zu denken. Dafür muss ein Fahrzeug Personen und Hindernissen so früh wie m?glich wahrnehmen und darauf intelligent reagieren k?nnen. In dem Projekt wollen wir hierzu Forschungstechnologie in die Praxis bringen.“

Prof. Dr. Rolf Naumann, Dekan Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik an der Hochschule Bielefeld und Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs Digitale Bahnsysteme am RailCampus OWL
?Die Herausforderung, ein nachhaltiges Mobilit?tskonzept umzusetzen, kann nur im Team gelingen. Das Projektkonsortium aus Hochschulen, Fraunhofer-Instituten und Unternehmen bündelt die dafür notwendigen Kompetenzen. Gemeinsam mit den Partnern entwickelt die HSBI kleine, autonom fahrende Schienenfahrzeuge. Darüber hinaus gilt es, robuste Verfahren und Methoden zu entwickeln, um deren Akzeptanz zu erh?hen.“

Philip Kleen, Functional Safety Engineer (FS Eng), Fraunhofer IOSB-INA, Lemgo
?Wir erforschen, wie neue Technologien funktional sicher eingesetzt werden k?nnen. Zum Beispiel, um das automatisierte Fahren und neue Fahrzeugkonzepte zu erm?glichen. Dabei ermitteln wir ein akzeptiertes Sicherheitsniveau und die dazugeh?rigen Sicherheitskonzepte sowie Testverfahren und Methoden, diese Sicherheit nachzuweisen. Schlie?lich geht es auch um die Kl?rung des Rechtsrahmens für den Betrieb.“

Maximilian Bause, Gruppenleiter Trusted Machine Intelligence (TMI), Fraunhofer IEM Paderborn
?Ein automatisierter Bahnverkehr, der auf den l?ndlichen Raum zugeschnitten ist, bietet langfristige Potenziale, die Mobilit?t der Zukunft zu gestalten. Wir am Fraunhofer IEM erforschen und entwickeln im Rahmen des Projektes KI-basierte Steuerungen und Regelungen, die den Anforderungen an Sicherheit und Flexibilit?t eines zukunftsf?higen Mobilit?tskonzeptes für die Schiene gerecht werden.“

Christian Homeier, Leiter Prüfung und Produktsicherheit Messtechnik, DB Systemtechnik GmbH
?Mit ?enableATO“ k?nnen wir der Entwicklung des automatisierten Bahnbetriebes einen weiteren Schub geben und insbesondere an der ATO-Grundvoraussetzung forschen: der sicheren und zuverl?ssigen technischen Wahrnehmung der Umgebung von Schienenfahrzeugen. Letztendlich sorgen wir damit für die Zulassungsvoraussetzung dieser Perzeptionssysteme.“

Dr.-Ing. Daniel Nordsiek, Director Innovation Hub, HARTING Stiftung & Co. KG
?Das Verbundprojekt ist eine Best?tigung für unsere gemeinsame Arbeit am RailCampus OWL. Der Bahnindustrie in der Region wird durch das Deutsche Zentrum für Mobilit?t der Rücken gest?rkt und ein Grundstein für zukunftstragende Projekte für die Schiene gelegt.“

Sebastian Lüke, Head of BU Rail, Pilz GmbH & Co. KG
?Wir werden insbesondere unsere ausgewiesene Expertise bei der Durchführung von Risikoanalysen und der Entwicklung von Sicherheitskonzepten in das Projekt einbringen. Diese Expertise wollen wir gemeinsam mit den Projekt-Partnern für die Digitale Schiene weiterentwickeln“.

Dr.-Ing. Manuel Eckstein, Leiter Simulation & Predictive Maintenance, W?lfel Engineering GmbH + Co. KG
?enableATO erm?glicht es W?lfel Zustands- und Leistungsindikatoren (KPIs) auf Grundlage von Schwingungsmessdaten zu untersuchen. In Zukunft lassen sich durch diese eine kontinuierliche ?berwachung und zustandsbasierte Wartung von Schienenfahrzeugen und der Infrastruktur realisieren.“


Weitere Informationen zum Deutschen Zentrum Mobilit?t der Zukunft (DZM):

Das Vorhaben ist eingebettet in das Deutsche Zentrum Mobilit?t der Zukunft (DZM), welches mit seinen vier Standorten Hamburg, Annaberg-Buchholz, Minden und Karlsruhe ein bundesweites Forschungsnetzwerk aufspannt und Expertise in der Mobilit?tsforschung bündelt. W?hrend der Projektlaufzeit und darüber hinaus vernetzen sich die Standorte über eine Reihe von Veranstaltungen. Diese dienen der Kommunikation in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie der Kooperation der Standorte untereinander. J?hrlich rollierende Konferenzen, Seminare und Winter Schools bringen die Wissenschaftler der Standorte zusammen. Eine kontinuierliche Abstimmung zwischen den Projekten auf Arbeits- und Leitungsebene erschlie?t Synergien und erlaubt, die Projektergebnisse auf ?bertragbarkeit zu überprüfen.

Weitere Informationen zum RailCampus OWL:

Im Umfeld des Bahnhofs in Minden und auf dem Gel?nde der DB Systemtechnik ist ein Innovations?kosystem entstanden, in dem Forschung, Lehre, Transfer und Wirtschaft im Themenfeld der intelligenten Bahntechnologie eng zusammenwirken. Gemeinsames Ziel der Partnerschaft im RailCampus OWL e.V. - initiiert durch vier Campus OWL Hochschulen (Universit?t Bielefeld, Universit?t Paderborn, Hochschule Bielefeld, TH OWL), DB Systemtechnik, DB Cargo, HARTING, WAGO, Stadt Minden, Kreis Minden-Lübbecke - ist es, einen besonderen Ort zu gestalten, der Impulsen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Raum gibt, für eine zukunftsf?hige Bahnmobilit?t als gesellschaftlich relevante Gr??e.
 

Foto (RailCampus OWL, Jürgen Tuscher): Das Verbundprojekt enableATO wird am RailCampus OWL angesiedelt, Minden ist damit einer von vier Standorten innerhalb des Deutschen Zentrums Mobilit?t der Zukunft. Zur Projekter?ffnung kamen G?ste auch aus Politik und Verwaltung.