Fit im Handumdrehen: Forschungsprojekt zeigt Effekte von Exergames auf K?rper und Gehirn

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?Healthy Aging“, zu Deutsch ?gesundes Altern“, wird zum Erlebnis – und das wortw?rtlich im Handumdrehen: Die Rede ist von sportlichen Aktivit?ten vor dem Bildschirm, genauer gesagt von sogenannten Exergames. Das sind interaktive Videospiele, die k?rperliche Bewegung mit spielerischen Elementen kombinieren, h?ufig mittels Joystick oder Controller. 365足彩投注_365体育投注@ f?rdern die Fitness und trainieren kognitive F?higkeiten. In Rehabilitationseinrichtungen werden sie schon jetzt zunehmend eingesetzt. Wissenschaftler*innen der Universit?t Paderborn haben deren Einfluss, insbesondere auf die Leistungsf?higkeit ?lterer Menschen, nun auch wissenschaftlich best?tigt.

Für die Kognition zust?ndige Gehirnareale werden stimuliert

?Unsere Studien belegen deutliche kortikale Aktivit?ten bei der Nutzung von Exergames. Dafür haben wir die Gehirnstr?me von ?lteren Personen zwischen 70 und 84 Jahren mithilfe der Elektroenzephalografie (EEG) gemessen und signifikante Aktivierungen – in erster Linie im frontalen Gehirnbereich – beobachtet. Das deutet darauf hin, dass Exergaming nicht nur die k?rperliche Fitness f?rdert, sondern zus?tzlich Gehirnareale stimuliert, die speziell für die Kognition wichtig sind. Unabh?ngig von der Art des Spiels oder des Schwierigkeitsgrads“, erkl?rt Prof. Dr. Jochen Baumeister, Leiter des Arbeitsbereichs ?Trainings- und Neurowissenschaften“ an der Universit?t Paderborn.

Individuelle Angebote und Einstellungen sind notwendig

Bei den Computer- oder Videospielen müssen sich die Nutzer*innen bewegen, um Punkte zu machen oder das n?chste Level zu erreichen. ?Exergames“ ist eine Kombination der englischen Begriffe für Videospielen (?Gaming“) und Sport (?Exercise“). Spieler*innen haben dabei entweder tragbare Ger?te in der Hand, die die Bewegungen erfassen, oder werden über eine Kamera in die digitale Umgebung auf dem Bildschirm versetzt. Die Sportarten reichen von eher einfachen Angeboten wie Angeln bis hin zu komplexeren Zumba-Einheiten. Das Team um Baumeister hat einen Zusammenhang zwischen der Komplexit?t der Spiele und der Intensit?t der Bewegungen festgestellt: ?Mit steigendem Schwierigkeitsgrad haben wir eine signifikante Abnahme der k?rperlichen Aktivit?t beobachtet. Das unterstreicht die Notwendigkeit individuell angepasster Spieleinstellungen für ?ltere Spielerinnen und Spieler.“

Healthy Aging durch Gaming

Laut Baumeister legen die Ergebnisse insgesamt nahe, dass sich Exergaming als wertvolles Werkzeug für gesundes Altern erweisen k?nnte: ?Neben den (neuro)physiologischen Anpassungen ist es erstmal wichtig, ?ltere Menschen überhaupt zur Bewegung zu motivieren – und das idealerweise in einer sicheren Umgebung. Nach dem Motto ?Fun and Function‘ bedienen die Videospiele beide Bedürfnisse. Das zeigt das gro?e Potential, das sie für die Fitness und mentale Gesundheit im Alter haben k?nnen. Darüber hinaus haben die Senioren keinerlei Berührungs?ngste mit der Technik gezeigt.“ ?Allerdings“, so der Wissenschaftler weiter, ?sollten Exergames auf die F?higkeiten und Trainingsziele ?lterer Spielerinnen und Spieler angepasst werden, um die kognitiven und k?rperlichen Stimuli optimal abbilden zu k?nnen. Dies k?nnte in Zukunft zum Beispiel anhand der individuellen Gehirnaktivit?t geschehen.“

Das Forschungsprojekt wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt und in Kooperation mit der technisch-naturwissenschaftlichen Universit?t Norwegens (NTNU) in Trondheim durchgeführt.

Symbolbild (Universit?t Paderborn, Besim Mazhiqi): Exergames trainieren die k?rperliche und geistige Fitness. Das zeigen u. a. EEG-Messungen.

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